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"Tipps und Informationen"
Einiges, was auf den vorangestellten Seiten keinen Platz fand, möchten wir Ihnen hier
für Ihre Urlaubszeit noch ans Herz legen.
Das Tonnenfest
Das Volksfest des Tonnenabschlagens kann auf dem Fischland und dem Darss auf eine sehr
alte Tradition zurückblicken. Der Ursprung wird in der Zeit der Schwedenherrschaft
vermutet. Die Fischer waren damals verpflichtet, große Mengen Heringe an Schweden
abzugeben. Die zerschlagene Tonne soll an die letzte abgelieferte Heringstonne erinnern.
Auf dem Festplatz wird unter den Klängen eines Spielmannzuges die hölzerne Tonne
zwischen die geschmückten Masten gehängt. Die sogenannten Tonnenreiter versuchen
nun, das Fass vom Pferd aus mit einer Keule herunterzuschlagen. Wem es gelingt,
das letzte Stück Holz der Tonne herunterzuholen, der wird Tonnenkönig. Außerdem
gibt es aber noch den Stäbenkönig. "Stäbe" nennt man hier eine Daube. Wer die
letzte Daube oder Stäbe herunterschlägt, wird Stäbenkönig.
Hunderte von Zuschauern zu beiden Seiten der abgesteckten Reitbahn feuern die Reiter
unermüdlich an. Jeder gute Schlag wird mit Beifall bedacht. Natürlich ist das oft
Glücksache, eben ein richtiges Spiel. In den letzten Jahren entwickelte sich rund
um das Tonnenabschlagen ein reges Markttreiben. Das Volksfest mündet abends in einem
Tonnenball, der mit dem Einzug der Tonnenbrüder eröffnet wird.
Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten
Das Ribnitzer Museum bietet mit seiner wertvollen Bernsteinsammlung einen komplexen
Einblick in die Natur-, Kunst- und Kulturgeschichte des Bernsteins. Die Ausstellung
zeigt Bernsteinfunde aus dem Ostseeraum, Bernsteinkunstgegenstände des 17. und 18.
Jahrhunderts, sowie alten und neuen Bernsteinschmuck. Zum Leistungsangebot des
Bernsteinmuseums gehört auch der Verkauf von Bernstein und Bernsteinschmuck.
An der deutschen Ostseeküste werden alljährlich viele Kilogramm Bernstein gefunden.
Wirklich lohnend ist die Suche aber nur nach Stürmen in der kälteren Jahreszeit. Je
nach Windrichtung kann man auch am Strand von Fischland, Darss und Zingst das begehrte
"Gold des Nordens" finden. Sollten Sie die Echtheit Ihres gelblichen Fundes anzweifeln?
Reiben Sie Ihn an einem Kleidungsstück aus Wolle. Wenn Ihr Bernstein nun ein Stück
Papier anzieht, so ist er echt.
Beobachten der Vogelwelt
Hauptsächlich während der Zugzeiten im Frühjahr und Herbst findet in dieser Region
ein einmaliges Naturschauspiel statt. Unweit des Leuchtturms am Darsser Ort beginnt
ein Rundwanderweg. Er wurde 1990 durch die Nationalparkverwaltung angelegt und zeigt
dem interessierten Wanderer eine empfindliche Landschaft, die erst in den vergangenen
Jahrzehnten aus dem Meer gewachsen ist und allmählich von Pflanzen besiedelt wird. Am
Weg stehen Aussichtstürme, von denen man eine gute Sicht auf das Neuland vom Darsser
Ort hat. Hier kann man auf den jungen Strandseen verschiedenste Wat- und Wasservögel
beobachten.
Um im Herbst die Kraniche am Pramort/Halbinsel Zingst zu beobachten, wurde eine
Aussichtsplattform errichtet. Je nach Wetterlage rasten dort bis zu 30 000 dieser
geschützten Großvögel allabendlich, während tagsüber die abgeernteten Felder zwischen
Barth und Stralsund und auf der Insel Rügen als Äsungsflächen dienen.
Als günstige Beobachtungsbereiche erwiesen sich im letzten Jahr die Boddenufer
bei Bresewitz, Barth, Groß Kordshagen, Nisdorf, Zarrenzin, Kinnbakkenhagen,
Wendisch-Langendorf und Barhöft. Alle Orte sind auf Landstraßen zu erreichen,
wobei mit den PKW's nicht bis in die Uferwiesen hineingefahren werden soll.
Weitere Aussichtstürme werden an geeigneten Punkten im Nationalpark errichtet.
Bitte beachten Sie die Hinweise der Nationalparkwacht, die Ihnen auch Führungen
ermöglicht.
Zeesboot-Regatten
In den Boddengewässern wird heute vorwiegend die Reusenfischerei betrieben.
Die alte "Zeesen-Fischerei" wurde um 1950 eingestellt. Beim Zeesen zum Fischfang
ließ man das besegelte Boot querab vom Winde treiben und zog einen offenen
Flügelsack hinterher, in dem sich vor allem Grundfische fingen. An der Küste
befinden sich jedoch noch etliche der alten Zeesboote in den Händen von
traditionsbewussten Sportseglern, die in jedem Jahr im Bodstädter Bodden Regatten
veranstalten.
Die in Bodstedt, Wustrow und neuerdings auch in Dierhagen durchgeführten
Zeesboot-Regatten gehören zu den beeindruckendsten Urlaubserlebnissen. Wenn da
bei frischer Brise 30 bis 40 der zumeist dunkelbraun betakelten Zeesen den Hafen
verlassen, dann ist man schon bereit, die Legende zu glauben, dass Klaus Störtebeker
und Gödeke Michael zwei Bauernkinder aus dem "Barthschen" sein sollen.
Störtebeker und die Hertesburg
Der Sage nach sollen die Seeräuber Klaus Störtebeker und Gödeke Michael mit
ihren Genossen, den Vitalienbrüdern, ihr Raubnest in der Hertesburg gehabt haben.
Des Nachts haben diese durch Lichter Schiffe irregeführt, an den Strand gelockt
und dann überfallen.
Zuletzt haben die Lübecker die Hertesburg belagert und eingenommen. Die Burg wurde
zerstört und der Burghafen durch versenkte Schiffe und Steine unzugänglich gemacht.
Das soll am Anfang des 15. Jahrhunderts geschehen sein.
Die Anlage des Burgwalls stammt sicher aus vorgeschichtlicher Zeit. Die ehemalige
Burg hat den Rügenschen Fürsten bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1325 oft zum
Aufenthalt gedient. Heute deutet fast nichts mehr auf diesen sagen-umwobenen Ort hin.
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